28.01.2022
Industrie 4.0 Projekte:
Punkte, die bei der Entwicklung einer Digitalisierungs-Initiative zu berücksichtigen sind
1. Change Management „Wachstum durch Veränderung“
Die Priorisierung der strategischen Bedeutung der industriellen Digitalisierung im Unternehmen schafft die Voraussetzungen für den nachhaltigen und wirtschaftlichen Verbesserungsprozess.
Bei Mitarbeitern sollte ein Bewusstsein für die Tatsache geschaffen werden, dass die menschliche Kompetenz in übergreifenden Aufgabenfeldern besser genutzt werden kann als für partielle Aufgaben. Echtzeitortung (RTLS) und das industrielle Internet der Dinge (IIoT) trägt dazu bei, diese partiellen Aufgaben wie Beispielsweise Material-Identifikations-Prozesse oder die systemische Eingabe von Produktions- & Prozessdaten nicht mehr manuell durchführen zu müssen. Entsprechend eröffnen sich Mitarbeitern umfassendere Aufgabenfelder, wodurch eine viel höhere Motivation erreicht wird, da Mitarbeiter Ihre Tätigkeit dadurch als sinnvoll und wertschöpfend bewerten.
2. Digitalisierungskonzepte evaluieren und bewerten
In den meisten mittelständischen bis Großunternehmen stehen Ressourcen für die Zusammenstellung von Smart Factory oder Smart Warehouse Teams zur Verfügung. Diese bestehen oft aus einem Mix von Senior-erfahrenen Mitarbeitern und Werkstudenten. Dabei werden erstmals mögliche Konzepte evaluiert, bewertet und getestet. Hierbei ist es wichtig, dass man den Ansatz verfolgt, funktionierende und etablierte Prozesse mit Hilfe der Digitalisierung zu automatisieren bzw. zu optimieren. Einen nicht rund laufenden Prozess oder Workflow zu automatisieren führt nicht zum Ziel.
So auch bei unserem Kunden Kramer-Werke. Der Verantwortliche für den Bereich „Smart Factory“ geht in unserem Podcast auf die wesentlichen Schritte, angefangen von der Planung bis zum Rollout ein, die für die Digitalisierung der Radlader-Produktion notwendig sind.
3. Budget und Return on Invest (ROI)
Für innovative Lösungen, wie INTRANAV VIRTUAL Warehouse, SMART Factory und Co., die zu einer Optimierung der Prozesse beitragen und ganzheitliche Ansätze nutzen, muss ein fallspezifisches Budget freigeräumt werden. Daher gilt es als aller erstes das entdeckte Potential im ersten Schritt aus der Recherche zu kategorisieren um nach Prioritäten entsprechend zu sortieren. Das Top-1 Potential wird entsprechend bewertet und neben dem zugesprochenen Budget müssen interne Projektressourcen für die Durchführung, das Projektmanagement und Changemanagement eingefordert werden. Behalten Sie stets das Zitat von Prof. Dr. Markus Haid im Kopf “Digital steps are minimal steps”. Es weißt auf die Problematik hin, dass Unternehmen oftmals versuchen, zuviel auf einmal zu digitalisieren. Die erfolgreichste Strategie hierbei ist es, immer Schritt für Schritt die Lösung auszurollen – über mehrere Prozesse und Standorte.
Nach der Implementierung können jedoch schnell beeindruckende KPI´s, wie bis zu 40% der Verringerung der Leerlauf- und Durchlaufzeiten in Arbeitsabläufen oder bis zu 65% der Beseitigung von Prozessunterbrechungen, sowie bei manuellem und Papier-Handling erreicht werden.
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4. Projektziele definieren
Für die Festlegung von Projektzielen hilft es, sich vorab zielführende Fragen zu stellen. Gerne geben wir eine kurze Erläuterung an einem einfachen Use Case Beispiel:
● Was ist unser Problem / „Schmerz“ in der Inventarverwaltung im Lager?
o Hohe Suchzeiten beim Auffinden von Inventar, wodurch der Gesamtprozess aufgehalten und verlangsamt wird
o Systempflege und Verwaltung des Inventars als manueller Prozess wurde als „Zeitfresser“ identifiziert
o …
● Problem-Ableitung zu Lösungsfindung: Was soll genau erreicht werden?
„Wir wollen die Umsetzung eines kosteneffektiven und standortübergreifenden Equipment- & Inventar-Management Systems“
● Welche Prozesse sollen dabei im Inventar-Lager optimiert werden?
o Das Inventararchivierungs- & Erfassungssystem soll dazu beitragen schnell und gezielt Inventar im Bestand aufzufinden und ohne Zeitaufwand neue Modelle in das System einzupflegen
o Abbildung des Inventars: Echtzeit-Übersicht wo sich das Inventar tatsächlich befindet
o Inventarhistorie, Alerts und Reminder: Wir wollen nachvollziehen, wohin das Inventar bewegt wurde, wer es entnommen hat, sowie wie hoch die tatsächlichen Standzeiten und Lagerstandortkapazitäten sind
o Inventar muss in den existierenden Lagerhallen erkannt werden und gleichzeitig in der Datenbank zuzuordnen sein
● Welche Software und Technologien eignen sich hierfür?
● Welche Schritte sind notwendig, um das Digitalisierungsprojekt umzusetzen?
● Welche Infrastruktur ist dafür notwendig?
● Usw.
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5. Austausch mit Partnern / Beratern und Testing
Nach dem das Problem und der Weg zu Lösung evaluiert wurde, werden nach Austausch mit Digitalisierungsexperten, wie INTRANAV oder unseren Partnern MHP, der Management- und IT-Beratungstochter von Porsche oder umlaut – Part der Accenture, entsprechende Lösungen ausgewählt, die auf modernen, Investitionssicheren Technologien beruhen.
Für kleine bis hochkomlexe Projekte gibt es unterschiedliche Lösungen mit modernen WMS / ERP, Echtzeitortung, RTLS, AutoID, automatisierte Fahrzeugen die ohne Fahrer fahren (sog. AGVs von z.b. Agilox), Automatisiertes Kleinteilelager (AKL) u.v.m.
Ein wichtiger Schritt vor der Implementierung ist jedoch das Testing! Dafür muss eine Testwiese zu Verfügung gestellt werden, wie z.B. Sandbox für ECOM und Testprodukte im Lager / beim Lieferanten und 3PL. Hierbei können die Projekte im kleinen Rahmen auf Funktionsweise getestet werden und nach Qualitätsprüfung großflächig ausgerollt werden.
Author
Ersan Guenes, SVP Product IIoT
Ersan Guenes ist Senior Vice President (SVP) of Product for IIOT (Industrial Internet of Things) at INTRANAV, an Inpixon company.
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