05.05.2022
Höhere Effizienz in der Lagerlogistik –
Durch INTRANAV Location Intelligence im Einsatz mit SAP® EWM
Wie kann die Lagerlogistik auf steigende Durchsatzzahlen und Fachkräfteengpässe reagieren? Stetige ökonomische Schwankungen müssen ausgeglichen und wachsende Kosten optimiert werden. Durch die konventionellen Logistiksysteme- und Prozesse ist es schwer, vereinbarte logistische Leistungsversprechen (wie beispielsweise verkürzte Lieferzeiten) bei einem rasanten Auftragswachstum einzuhalten und Kapazitäten auszubauen.
Die Lösung liegt auf der Hand, die Lagerlogistik wie wir sie kennen muss mittels modernen Automatisierungstechnologien effizienter gestaltet werden, um bestehende Logistikprozesse effizienter und flexibler gestalten zu können. Logistiker, die mit dem Warehouse-betrieb langfristig erfolgreich sein wollen und dem steigenden Wettbewerbs-, sowie Digitalisierungsdruck innerhalb der Logistik standhalten wollen, kommen vor allem um eine ortungsbasierte Digitalisierung der Intralogistik nicht mehr herum. Denn für die intelligente Vernetzung von intralogistischen Transportfahrzeugen bis hin zur Warenflussverfolgung und ortungsbasierten- Automatisierung von Lagerprozessen sind Echtzeit-Ortungsdaten die Voraussetzung, um den Industrie 4.0 Standard erreichen und um die Warehousing-Prozesse für zukünftige Industrie.X Standards skalieren zu können.
Warehouse Management Systeme (WMS), wie das von SAP® (EWM) sind bereits einer der wichtigsten Bestandteile zur automatisierten Unterstützung bei der Abwicklung von Warenbewegungen und der Bestandsverwaltung im Lager. Die Integration relevanter Ortungs-, Ident- und Status-Informationen vom Warehouse in WMS sowie der Interaktion zwischen Real-Time Location Systemen (RTLS) und SAP EWM eröffnet der Intralogistik eine neue Dimension für eine hoch effiziente Lagerprozessabwicklung.
Vorteile durch die Digitalisierung der Logistik auf Basis von Ortungs- und IIoT Technologie
mit dem Einsatz von SAP® EWM
➜ Höhere Geschwindigkeit von logistischen Prozessen
● Vereinfachung von komplizierten und aufwendigen Prozessen (Eliminierung manueller Barcodescans sowie dem Belabeln uvm.)
● Sicherstellung gleichbleibender Qualität
● Effizienterer Durchsatz vom Wareneingang bis zum Versand
➜ Sinkende Kosten
● Einsparung operativer Kosten
● Optimierung von Transportwegen
● Optimierung der Lagerplatzausnutzung und automatisierte Handlungsempfehlungen
● Reduktion manueller Arbeit
● Erhöhung der OEE und Betriebsmittelauslastung
➜ Fehlerreduzierung der Prozessketten im Warehouse
● Mit Ortungstechnologie vernetze Logistikketten ermöglichen fehlerfreie Transporte und Bestände
● Steuerung und Optimierung von Fahraufträgen
● Automatische Identifikation von Warenladungen und Transportprozessen
Was bedeutet RTLS- bzw. Location Intelligence und welche Rolle spielt dabei SAP EWM?
Die Basis von Real-Time Location Systemen (RTLS) war bisher die Ortung von Gütern und Transportmitteln und die Reduktion von Suchzeiten. In der Regel werden die Echtzeitdaten unter anderem verwendet um, den digitalen Zwilling der Objekte abzubilden und dadurch Suchzeiten zu reduzieren und Transparenz über die tatsächlichen Prozessschritte im Lager zu erhalten.
Das Potential der Ortungsdaten-Verwendung ist damit jedoch mit diesen Anwendungen nicht ausgeschöpft. INTRANAV, an Inpixon company realisiert End-to-End Warehouse Lösungen mit Hilfe unterschiedlichster Ortungs- & Identifikationstechnologien in Kombination mit der INTRANAV Plattform sowie Software-Applikationen, wodurch mit der INTRANAV RTLS Plattform umfassende logistische Prozesse intelligent gesteuert und automatisiert werden können.
Mit RTLS (Location) Intelligence für den Einsatz mit SAP® EWM werden Standort- und Eventdaten in Echtzeit von der INTRANAV-Plattform verfolgt und Prozessinformationen konsistent mit SAP® S/4HANA synchronisiert, dass in SAP® Extended Warehouse Management (EWM), SAP® Manufacturing Execution (ME), SAP® Supply Chain Management (SCM) und weitere Module integriert ist. Dadurch können Unternehmen von einer dynamischen Transportauftragsverwaltung und -Steuerung, von scan- und papierlosen Abläufen, von der Optimierung der Materialnutzung und der Arbeitsabläufe und vielem mehr profitieren.
RTLS Intelligence im Einsatz mit SAP EWM bietet vielseitige Lösungen
für die häufigsten Logistikprobleme im Warehouse
1. Überflüssige bzw. konventionelle Verfahren (manuelles Eingeben von Daten, manuelles Scannen, Suchen)
In SAP® EWM wird der gesamte Lagerkomplex detailliert bis auf Lagerplatzebene im System abgebildet, dies erfordert jedoch bei jedem Prozessschritt (Wareneingang, Warenausgang, Umlagerungen, etc.) einen manuellen Scan-Vorgang bzw. manuelle Eingaben in den verschiedenen Logistikzonen im In- und Outbound des Lagers. Durch RFID (und UWB) Sensoren am Gabelstapler können sämtliche Scanvorgänge durch Auto-Identifikation mit dem Gabelstapler durchgeführt werden, es ist keine manuelle Betätigung notwendig und die Buchung erfolgt direkt im SAP® EWM.
Sobald der Gabelstapler die Palette einlagert, erfolgt dies wieder über Auto-ID, da das Hochregallager ebenfalls mit RFID Sensoren ausgestattet ist. Die Palette wird automatisch im ERP System, ohne manuelles Scannen, ohne Absteigen aus der Fahrerkabine verbucht.
Bei diesem Einlagerungsprozess mit Handscanner würde der Fahrer absteigen und alle Kartons nochmal einzeln verbuchen müssen. Mit dem INTRANAV System erfolgt dies alles auf einmal durch eine Bulk-Verbuchung. D.h. Sie können eine beliebige Anzahl X auf einmal im SAP verbuchen. Rechnen Sie diesen Prozess hoch auf den gesamten Tagesablauf, erreichen Sie eine ernorme Zeitersparnis allein bei diesem Prozessschritt. Im weiteren Verlauf des Artikels gehen wir noch auf die erreichten KPI´s ein.
2. Personalintensive, ineffiziente Kommissionier-/ Verpackungsprozesse sowie Ganzkarton-Abwicklung
Bei dem hybriden Warehouse System (Chaotische Lagerhaltung) müssen Kartons vor der Einlagerung im Hochregal oder vor dem Versand oft neu (sortenrein) verpackt und kommissioniert werden. Das Handling kann durch ein Sensor- und Ortungsbasiertes System von INTRANAV, an Inpixon company vereinfacht, beschleunigt und fehlerfrei durchgeführt werden. Ein Monitor oder Tablet (INTRANAV.APP “Virtual Pallets”) zeigt dafür dem zuständigen Mitarbeiter in Echtzeit an, wie viele Kartons auf welche Paletten bestückt werden müssen und wie dabei der aktuelle Paletten-Bestückungsfortschritt aussieht.
Der Mitarbeiter als auch das System erhält ein automatisches Feedback, sobald das Erreichen des Voll-Status der Palette erreicht ist und die physische mit der systemischen Anzahl der Kartons auf der Palette übereinstimmt. Ist der Vollstatus erreicht, wird die Information im SAP® ERP System als sortenreine Palette, sogenanntes “Paletten-Bundle” verbucht. Die INTRANAV.IO Plattform erkennt zudem die Echtzeit-Position der Palette. In diesem Schritt werden Fehlbuchungen und fehlerhafte Paletten-Packung vermieden sowie Zeit beim Kommissionieren gespart.
3. Staplerfahrer wissen häufig nicht sofort wo sich verfügbare Transportaufträge in ihrer Nähe befinden
(Leerfahrten und Suchzeiten, die wiederum Zeit kosten)
Durch die Ausstattung der Staplerflotte mit dem INTRANAV.RTLS VehicleTAG+, welcher über RFID und UWB Technologie verfügt, erfolgt eine automatische Auftragspoolabwicklung durch ein zentrales System – dem INTRANAV “Transportpool”. Dieses sorgt für Prozesssicherheit, zeiteffiziente Transportaufträge und die Orchestrierung der Fahrzeuge.
Die INTRANAV.APP “Virtual Storage” – der Digitale Zwilling aller Lagerplätze im Warehouse – prüft bei der hybriden Lagerhaltung den nächsten verfügbaren Lagerplatz mit der kürzesten Distanz zum Gabelstaplerstandort.
Dem Staplerfahrer wird nun über ein Tablet (INTRANAV.APP “Transport Driver”) der nächstverfügbare Lagerplatz angezeigt. Es erfolgt eine optimierte und zeiteffiziente Lagerstellplatz-Zuteilung sowie die effizienteste Warehouse- und Transportroutenauslastung gemäß der hybriden Lagerhaltung (chaotisch & nach Produktart/Sorte sortiert).
4. Ungenaue Bestandsaufnahme (sowie zeitlich verzögerte Aufnahme) führt zur Differenz zwischen
Lagerbestandsdaten und den tatsächlichen Lagerbeständen im ERP System sowie Ungenauigkeit bei FIFO Prozessen
Durch Auto-Identifikation mit RFID Technologie können Waren bereits beim Wareneingang zuverlässig und korrekt im SAP® ERP/EWM erfasst werden, da diese nicht mehr durch manuelles Scannen durchgeführt werden müssen. In Anlagen, wo es auf die zeitlich korrekte Erfassung, wie an der Produktionsstraße oder auch im Inbound nach FIFO Verfahren geht, kann es auch passieren, dass die zeitliche Erfassung durch manuelles Scannen verzögert erfolgt oder Waren durcheinander gebracht werden. Im weiteren Supply Chain Verlauf sind diese genannten Punkte eine kostspielige Angelegenheit: es kommt zu Nacharbeit und Suchzeiten, da die Angaben im System nicht mit dem realen Bestand übereinstimmen und die zeitliche Erfassung ebenfalls inkorrekt ist.
5. Inventur: Überschüssige oder veraltete Bestände
Beim Einsatz von SAP® EWM findet die Inventur auf der Ebene der Lagerverwaltung statt. Es kann eine produktbezogene und/oder eine lagerplatzbezogene Inventur durchgeführt werden. In der INTRANAV.APP „Virtual Storage“ sind sämtliche Lagerplatzangaben visuell abgebildet und stimmen mit dem tatsächlichen physischen Standort überein. Dies macht eine manuelle Inventur überflüssig. SAP® EWM unterstützt zudem das automatische Ausbuchen nach Zeitschranken, um den physischen Standort der Güter jederzeit wiederzufinden, kann INTRANAV den genauen Standort bis zu ±10 cm lokalisieren.
6. Ungenutzte Lagerfläche
Mit der INTRANAV.APP „Virtual Storage“ werden alle physischen Lagerplätze digital abgebildet. Freistehende Lagerplätze und ungenutzte Flächen können auf einen Blick erkannt werden.
7. Geringe Rückverfolgbarkeit von Waren- und Transportbewegungen
Mit INTRANAV.APP „Flow Status“ stehen Ihnen alle digitalisierten Echtzeitdaten über die abgeschlossenen Materialflüsse in einer Datenbank/Excel zur Verfügung.
Mit der INTRANAV.APP „Flow Status“ können alle einzelnen Materialflüsse und Materialflussbeziehungen in Echtzeit oder retrograd analysiert werden. Die App speichert den exakten Zeitstempel (Tag / Stunde : Minute : Sekunde) vom Eingang und Ausgang der jeweiligen Zone und errechnet die Verweilzeit sekundengenau in der jeweiligen Zone. Der End-Status ergibt die Gesamtzeit der Durchlaufzeit aller Zonen und Transsportzwischenzeiten je Asset/ Packstück / Materialflussbeziehung an. Anhand der Vergangenheitsdaten der abgeschlossenen Transporte sowie der Liegezeiten der Waren an den durchlaufenen Knotenpunkten können umfangreiche Prozessoptimierungen des Materialflusses vorgenommen werden. Die Daten können für vertiefende Analysen in beliebige Systeme, wie SAP® EWM, MES, ERP oder sonstige Planungssoftware transferiert werden.
Profitieren Sie von einem intelligenten und hoch effizienten Lager
Die Untersuchungen von INTRANAV, an Inpixon company, haben eine beeindruckende Zeitersparnis durch den Einsatz unserer intelligenten Warehouse Lösung sowie mit der Integrationen in eines der führenden EWM/ERP Systeme (SAP) bestätigt. Zu den Einsparungen im Vergleich zu konventionellen Methoden gehören die folgenden:
• 23% schneller – Inbound: Entladen, Inventarisierung und Anordnung der Waren
• 37% schneller – Storage: Waren identifizieren und abholen, freies Regal finden, abladen
• 42% schneller (vorläufige Daten) – Outbound: Finden, Laden, Transportieren, Entladen am Ausgangspunkt
Beim Entladen von Gütern werden folgende Prozesse optimiert:
• Vermeiden von manuellem Eingangsscannen
• Erkennen von fehlerhaften Datensätzen (Stückzahlfehler)
• Vermeiden von manueller Sortierung
• Automatische Generierung der Stamm-NVE (SKU-Chargennummer)
• Erstellen von Transportaufträgen zur termingerechten Abholung
Im Einlagerungsprozess können folgende Punkte vermieden werden:
• Lagerortfehlbuchungen
• Fehllagerungen (falscher Lagerort)
• Fehlbestände / Verbesserung des Bestandes
• Suche nach dem Stellplatz / Freiplatz
• Barcode-Scans im Einlagerungsprozess
Fazit:
• Verkürzte Durchlaufzeiten
• Vermeidung von Fehlverladungen
• Effiziente Warenverladung
• Effizienteste Auslastung der Staplerflotte und der Lagerfläche
• Konstante Datenintegration in SAP®EWM
Ist Ihr Lager von den genannten Herausforderungen betroffen oder möchten Sie Ihr SAP® EWM mit Location Intelligence erweitern, dann kontaktieren Sie uns.
Author
Andreas Radix, EVP IIoT
Andreas Radix ist der Executive Vice President (EVP) für IIOT (Industrial Internet of Things) bei INTRANAV, an Inpixon company.
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